Nicht nur in Hartz-IV-Land, nicht nur in Berlin werden alte Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben, auch in der Schweiz geschieht dergleichen:
Die 77-jährige sagte:
«Ich fühle mich wie ein Stück Dreck, das man in einen Papierkorb geworfen hat.»
Allerdings sind zirka 50% der Leser der Meinung, die Frau hatte genug Zeit, sich eine neue Wohnung zu suchen.
Ich meine: Wissen diese denn, wie viel Kraft man mit 77 noch hat, um sich selbst einen Umzug zu organisieren?
Es wird gesagt, in der Umgebung gäbe es genug freie Wohnungen. Nun denn, reicht das Einkommen der Dame dafür?
Ja natürlich gibts wohl sowas auch in der Schweiz. – Ich hab dort etliche Urlaube verbracht. – – Doch die Behördenstruktur, wie dieser Fall eindeutig beschreibt ist wohl überall auf der Welt als grausam zu bezeichnen.
Behörden handeln nach Gesetzen, Verwaltungsvorschriften, Paragraphen etc. als ob die betroffenen Menschen gar nicht existieren – fürchterlich…….
Oft glaube ich jeder Staatsanwalt hat mehr Nachsicht als die Sesself….. in der Verwaltung……
…………em, sage ich nicht immer runter reduziert ist der weltweite uralte Plan “ macht die Reichen reicher “ … warum sollten die Reichen in der Schweiz barmherziger sein als in Pessertheutschland ? …. Sie haben sich ihre Vorrechte seit dem letzten Reset zurückgekauft und die Habenichtse haben brav mitgemacht wenn sie nur ab und zu mal auch die Peitsche halten dürfen, einen unter ihnen zum schikanieren und drauf spucken haben und ein paar extra Krümel bekommen
Ich habe das Elend schon 86 – 88 in UK gesehen, natürlich vor allem in London. Das wird der Maßstab werden für jedes Land Europas. Ich habe damals im Jugendlichen Leichtsinn noch gehofft, dass sich tatsächlich überall eine soziale Marktwirtschaft so durchsetzen würde, dass es von der Wiege bis ins Grab zumindest eine Art Grundsicherung vorsieht. Dass die Leute in allen Ländern Europas aber mehrheitlich lieber andere leiden lässt, als auch nur ein Smartphone zu opfern, ist mir damals nicht bewusst gewesen. Heute dagegen weiß ich, dass es noch sehr viel krasser werden wird, unter besonders starker Berücksichtigung von persönlichen Perversionen, Dominanz & Fußball. Auch, weil der Spaß mehrheitlich, ganz im Gegensatz zu meinen Vorstellungen, ausfällt.
Um es mit Katzenbach zu sagen: „Bisher hatte ich gedacht, dass Triebtäter tatsächlich auch selber anders sein wollen.“
Vermutlich folgt der Mensch zuallererst seinen „niederen Instinkten“ bzw. gewinnen diese die Oberhand, wenn man ihm Möglichkeit gibt, diese auszuleben. Und so gibt es auch in den „Amtsstuben“ nicht wenige Menschen, die durch entsprechende Gesetzgebung dazu regelrecht animiert werden, ihre ansonsten verborgen gehaltenen „niederen Instinkte“ wie Hinterhältigkeit, „Machtauskostung“, „Charakterschweinerei“ usw. sozusagen „per Verwaltungsakt“ ausleben zu können.
Im Roman „Das Inferno“ des wegen seiner krassen Gewaltphantasien berüchtigten Autors Richard Laymon z.B. wird geschildert, wie nach einem gewaltigen Erdbeben in Los Angeles in den am stärksten betroffenen und von der Außenwelt abgeschnittenen Stadtvierteln aus zuvor ganz „normalen“ Menschen regelrecht wilde Tiere werden. Die Rettungs-, Ordnungs- und Sicherheitskräfte sind in dieser Extremsituation personell sowie organisatorisch hoffnungslos überlastet und überfordert bzw. können einige dieser Viertel nicht erreichen und so können diese sonst „harmlosen“ Zeitgenossen ihren bislang verborgen gehaltenen niedersten Instinkten und Trieben ungehemmt freien Lauf lassen.
Da wird der bislang stets freundliche und hilfsbereite Nachbar zum brutalen Vergewaltiger, andere wiederum lassen ihre latenten Gewalt- und Mordphantasien an Wehr- und Hilflosen zur Realität werden, selbst Kinder von 8 Jahren.
Als die Lage sich nach und nach wieder normalisiert, werden aus diesen „Gelegenheitskillern“ und „-vergewaltigern“ von einem Augenblick zum anderen wieder ganz „normale“, friedliche und „anständige“ Mitbürger.
Auch bei diesem Roman lautet die Botschaft „Gib den Menschen nur die geringste Gelegenheit, ihre niederen Instinkte ungeniert und ungestraft ausleben zu können und sie werden es ohne (ethisch-moralische) Skrupel tun“.
hartz IV bringt den – ja, wen — im argen mitarbeiter zum vorschein…
Ich denke mal, die meisten eifrigen „Sanktionierer“ machen sich nicht den geringsten Kopf darüber, was sie damit bei ihren „Kunden“ anrichten. Sie funktionieren so, wie ihr „Dienstherr“ es von ihnen verlangt und erwartet, machen „nur ihre Arbeit“, „tun ihre Pflicht“ und verhalten sich dabei stets getreu den Buchstaben der jeweils geltenden Gesetze und Bestimmungen.
Irgendetwas daran und dabei zu hinterfragen steht ihnen als „kleine Angestellte/Beamte“ nun mal nicht zu. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder seine ihm aufgetragenen Arbeiten und Pflichten kritisch hinterfragen würde? Wenn das jeder machen würde, dann käme ja der gesamte (Dienst-)Betrieb ins stocken! Geht schon mal gaaar nicht, tststs!
Und eben darum läuft (nicht nur) das H IV-System wie geschmiert.
und…..ich will noch ergänzen, wer wissen will wie es zum Beispiel im Dritten Reich soooooo weit kommen konnte, wer von allem nix gewusst hat, nur seine nur Pflicht getan hat, der, und wie Widerstand aussieht , was „Legal™ und mit dem geltenden Recht™ konform “ eigentlich wirklich meint , sollte sich jetzt Popcorn und Erdnüsse holen und ganz genau zusehen…!!!!11!!
Dem wäre nichts weiter hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass der eine oder andere beim zusehen statt Popcorn und Erdnüssen lieber eine starke Brille und ein Hörgerät in Gebrauch nehmen sollte.
@Klaus Baum
Gestern sah ich beim Zappen im SWR Baden-Württemberg einen Bericht, leider nicht ganz, wo es auch um das Thema Wohnungssuche in Deutschland geht, und wie hart deutsche Vermieter mittlerweile geworden sind.
Es ging einmal um eine junge Familie, drei Personen incl. Kleinkind, die nach Vorsprache bei 16 Wohnungen in Stuttgart einfach keine Bleibe erhielten, da der Arbeitsplatz den Vermietern nicht paßte – die Ehefrau hatte noch einen ziemlich jungen Buben – schätzungsweise 3 oder 4 Jahre alt, der Ehemann mußte in vier Wochen die Stelle in Stuttgart antreten, und dafür seinen alten Wohnort München für immer verlassen – die Vermieter reagierten übrigens deswegen überaus allergisch weil die Eheleute aus Hartz IV herauswollten, und deswegen der Ehemann dem Angebot einer Vollzeitarbeitsstelle in Stuttgart zusagte – leider hatte diese Stelle den Makel bei einer Leiharbeitsfirma zu sein, und die Vermieter eben das Vorurteil haben Leiharbeit geht nicht lange.
Der andere Fall war eine Familie – mit schon etwas älteren, aber nicht jugendlichen, Kindern – die wegen Streit mit dem Vermieter aus der alten Wohnung regelrecht geworfen wurden, und nun, trotz Arbeit, keine neue Wohnung finden, und deswegen in einer Notunterkunft mit Asylbewerbern untergebracht werden mußten – auch die suchen schon seit über 1 Jahr nach einer Wohnung, und finden einfach keine.
Tja, da schaltete ich ab, und hatte dennoch die Erkenntnis gewonnen, dass sich deutsche Vermieter mittlerweile gar nicht mehr wie Menschen verhalten, und schon gar nicht mehr kurz vor Weihnachten….für beide Familien sicher eine ganz schlimme Zeit….
…ich selbst verbleibe mit dem „frommen Wunsch“, dass sich hier etwas ändert, und die Menschen, nicht nur wegen Weihnachten, sondern das ganze Jahr über, auf Vorurteile verzichten, und Menschen wie oben erwähnt wieder eine Chance auf ein neues Leben geben.
Ich weiß, ein Traum, in einem neoliberal-markttalibanmäßig-alltagsmäßig-verwandelten Deutschland….leider 😦
Gruß
Bernie
Und hier einer aus meiner Konserve …schon vor jahren schrieb ich –> Die Menschen als ganzes hatten die Erde umsonst. Sie haben nie und an niemanden dafür bezahlt. Auch für die laufende Nutzung musste sie kein Entgeld bezahlt werde. Warum, so muss man sich fragen, kommt dieser Vorteil nicht anteilig bei jedem Einzelnen an? Es hatten allerdings nur die ersten Besetzer die Erde kostenlos.Seitdem ist die Erde besetzt und verteilt und jeder, der danach kommt, erbt entweder oder er muss zahlen. Er muss, auch wenn er sich auf einen durchschnittlichen Anteil beschränkt, für seine eigene und unentbehrliche, wie sein Leib zu ihm gehörende Lebensgrundlage an andere zahlen! Ein ursprünglich-eigenes Recht an Boden und Bodenschätzen müsste dagegen jedem, der sich mit einer durchschnittlichen Nutzung begnügt, in irgendeiner Form zustehen, und wie ist sich die erste Land Inbesitznahme anders vorzustellen als durch Gewalt …blabla zieg mir einer ein Tier das Miete für seine blanke Existenz zahlt … wenn du schon mindesten ein drittel deiner Lebensleistung als Bringschuld abgeben musst nur weil du „da“ bist grenzt es an Hohn von Chancengleichheit zu reden geschweige den davon die “ Klassenunterschiede “ zu überbrücken … der Staat der Reichen nimmt uns nur bei Strafe die Chance uns das wieder zu holen was man uns gestohlenen hat … unsere Zukunft und Freiheit
YAWN …………….. Ja ich weiß…. pfffft
Ergänzung:
Ich sollte wohl noch darauf hinweisen wo der von mir erwähnte Bericht im Netz zu finden ist – Hier nämlich:
„[…]Wohnung verzweifelt gesucht[…]“
Quelle und ganzer Text:
http://www.swr.de/betrifft/betrifft-wohung-suchen-verzweifelt/-/id=98466/sdpgid=871421/nid=98466/did=12320180/1hsr47b/index.html
Gruß
Bernie
Hartmut: Es sind nicht die Vorschriften, denn eigentlich müßten auch die willigen Vollstrecker von Hartz-4 aus der Geschichte gelernt haben: „Manchmal ist es meine Pflicht, meine Pflicht nicht zu tun!“
Es ist immer noch dieselbe Mentalität des ganzen mausgrauen Beamtenapparats, wie wir ihn aus der NS-Zeit kennen. Nicht die schlichte Erfüllung von Gesetzesnormen prägt das Handeln des Jobcenter-Personals, sondern das Ergebnis aus einer Mischung von Untertanengeist, Zurichtung auf einen sogenannten Rechtsstaat in der Ausbildung, Hierarchie als Naturgesetz und Beförderungsdoping. Dies führt zu einem leidenschaftlichen Streben nach normativem Perfektionismus und bürokratischer Effizienz.
Daniel Goldhagen („Hitlers willige Vollstrecker“) und Christopher Browning („Ganz normale Männer“) haben nachgewiesen, dass die aus mittelständischen Bildungsschichten rekrutierten Angehörigen der Polizeibatailione auf der Suche nach Juden in Dörfern und Wäldern der besetzten Gebiete mit großem Eifer und leidenschaftlicher Hartnäckigkeit und Sorgfalt vorgegangen waren. Erdlöcher wurden aufgedeckt, Fussbodenbretter aufgerissen und doppelte Wände eingeschlagen usw,
Sie erledigten ihren Job mit einer Akribie, die nicht sein mußte.
Alexander und Margarete Mitscherlich analysieren in ihrem Werk “Die Unfähigkeit zu trauern” die deutsche Beamtenseele:
“Es scheint ein nicht weltfernes Unternehmen, ein typisches Individuum zu konstruieren, das in die Nazizeit hinein wächst, sie durchlebt, in den neuen Staat Bundesrepublik hinein wächst und sich ihm anpasst. Dieser Typus hat bis heute die Geschichte der Bundesrepublik in seinen Händen gehalten; er hat auch die heute Zwanzig- bis Dreißigjährigen erzogen. Weil er tief in sich selber gespalten ist, muss das unverkennbare Spuren in den Jüngeren hinterlassen. Denn wir alle durchlaufen Identifikationen mit den Älteren, die nach ihrer Eltern-, Lehrerrolle als Vorbilder wirken müssen, ehe wir die eigene Identität finden. Es ist deshalb illusionär, anzunehmen, eine junge Generation könne leicht das Joch von “geheiligten” Traditionen und Vorurteilen abwerfen. Sie wird das Erbe an Verhaltensmustern modifizieren, mehr nicht. Das ist ihre Chance, mehr nicht.”
Bis in die 70er Jahre hinein war in der Ausbildung des Nachwuchses für den öffentlichen Dienst das Lehrbuch für Verwaltungsrecht (10. Auflage 1973) des ehemaligen Nazijuristen Ernst Forsthoff der Standardleitfaden. Forsthoff war genauso wie der ehemalige Nazijurist Theodor Maunz Vorbild für Beamtenanwärter in Deutschland. Er (Maunz) begründete mit dem „Maunz-Dürig“ das bis heute noch im Staatskundeunterricht verwendete Standardwerk unter den Kommentaren zum Grundgesetz.
Altautonomer:
Zuerst einmal Dank für die Erinnerung an das Buch „Die Unfähigkeit zu trauern“..
Die Namen , Forsthoff, Maunz -Dürig, sind mir noch geläufig. – Aber mehr auch nicht….“
“ Manchmal ist es meine Pflicht, meine Pflicht nicht zu tun!”
Dies ist ein weiser und zutreffender Satz. – Und genau hiervon werden unsere berufsmäßigen Staatsdiener (Beamte/Angestellte) mit System abgehalten.
Kurz ausgedrückt, sie sind auf Gehorsam getrimmt. – Auch, wenn Unkündbarkeit erlangt ist, weichen nur ganz wenige von den §§ ab. – Sie haben schlichtweg Schiß , dass eine Beförderungssperre oder sogar eine Strafversetzung erfolgen könnte. Hinzu kommt, dass man als Staatsdiener schon während der
Ausbildung seine Pensionsbezüge, bezogen auf den jeweiligen Dienstgrad ausrechnen kann.
Nun aber zum Artikel: ich find es schrecklich und traurig, wie hier vorgegangen wurde, obleich mir aus mündlichen Mitteilungen noch schrecklichere Akte bekannt sind. – Bis dahin, dass eigene Kinder, einen bzw. auch beide Elternteile diese/n aus der Wohnung geworfen haben…. Diese Erzählungen sind mir beim obigen Artikel
wieder ins Bewußtsein gekommen.
@Klaus Baum – Betreff Schweiz
Eigentlich wundert mich es nicht, dass die Schweizer so hart drauf sind, die sind doch auch auf dieser – neoliberalen – Welt.
Ich hatte da, diesem Sommer, die Erfahrung mit Schweizer Touris zu reden, die ihren Wohnwagen auf einem dt. Campingplatz abgestellt haben.
Was ich von denen erfuhr, als ich denen mitteile, dass in Deutschland Arbeitslose wie der letzte Dreck behandelt werden – keine Zustimmung, sondern dieselben neoliberalen Vorurteile die Hartz & Konsorten verbreiten – in Deutschland, mit beinahe identischen Worten.
Woran das liegen könnte? Ganz einfach, wir in .de leben ebensowenig auf einer Insel wie die Schweizer, und zumindest in der grenznahen Region verbreiten eben die Schweizer Medien Nachrichten aus Deutschland – so ist es kein Wunder, dass man Arbeitslose für Faul hält, die Deutschen eine Vollbeschäftigung haben und man gar nicht weiß was ich den hätte, wenn ich, als eifriger Nachdenkseitenleser, die Schweizer eines besseren belehren will.
Mein Fazit:
Seiten wie die Nachdenkseiten sind zwar gut, aber leider nicht international genug verbreitet bzw. es gibt keine ähnlichen Aufklärungsversuche im nicht-deutschen Ausland, und so ist es kein Wunder von Schweizer, oder niederländischen, Touris dieselben Vorurteile zu hören, die dank Hartz IV nun schon europaweit verbreitet sind – seit über 10 Jahren.
Die Schweiz hat mich übrigens auch in einem Punkt belehrt – Die Volksabstimmung über die Begrenzung der Managergehälter hat mir gezeigt wie gefährlich direkte Demokratie sein kann, wenn die Medial von Neoliberaliban unterwandert wird – so in der Schweiz geschehen, und da wundert einem das Ergebnis nicht, dass sich gegen eine Begrenzung der Managergehälter aussprach, weil das der „reinste Sozialismus“ wäre…..
….war leider so….
Trauriger Gruß
Bernie
0 Pingbacks
Archiv
Neueste Kommentare
Blogroll