Eine Allegorie…
von Barbara Homolka
Ich gehe spazieren, komme an der Berufsschule vorbei. Es ist gerade Pause, eine Schulklasse kommt raus, 30 oder 40 Jungs und Mädels, fröhlich quatschend und gut gelaunt. Sie laufen einen schmalen Fußweg hinunter. Eine ältere Frau kommt ihnen entgegen, das typische Oma-Einkaufswägelchen im Schlepptau. Als die Hälfte der Schüler/innen an ihr vorbei ist, fängt sie plötzlich das Zetern an und beschimpft die Jugendlichen in wirklich übler Weise. Die Kids haben nichts gemacht! Sie weder schräg angeguggt noch blöd von der Seite angequatscht. Sie waren einfach nur da. Mehr nicht. Sie konnten sich nicht in Luft auflösen (wirklich eine Unverschämtheit, diese Jugend von heute, so was Unerzogenes! Euch müsste doch mal… !). Aber mir ist klar geworden, dass genau das das Problem ist, das viele „besorgte Bürger“ mit den Flüchtlingen haben. Sie sind da. Sie sind jung, sie sind laut und sie sind viele! Gleich fühlt sich der deutsche Michel und die deutsche Micheline in seiner/ihrer Existenz bedroht. Auch wenn nichts anderes passiert, als dass sich Wege kreuzen. Liebe Mitbürger/innen: Die Luft zum Atmen wird nicht weniger, wenn man sie mit anderen teilt. Aber durch Hass, Ressentiments und Unfreundlichkeit wird diese Luft verpestet. Für uns alle!
Das klingt wohl mehr wie der Neid auf die Unbekümmertheit derJugend, die sie wohl zu ihrer Zeit nicht für sich in Anspruch nehmen konnte.
Ein eigenartiger Text, der mir doch sehr konstruiert erscheint und auch mit einem Anflug von Diskriminierung
(das typische Einkaufswägelchen im Schlepptau …)
Ältere Menschen entwickeln oft ihre Eigenarten, wie ich das auch aus meiner Verwandschaft kenne. Oft beginnt ein Rückzug aus dem Leben , es wird sich abgeschottet und selbst die eigenen Kinder und deren Nachwuchs werden häufig als störend empfunden, das eigene Leben selbst zur Last. Der Tod des Lebenspartners sowie Krankheiten schaffen eine besondere Lebenseinstellung.
Das trifft nun aber nicht auf alle alten Menschen. zu und Ich kenne ebenso das genaue Gegenteil davon.
Wie man es schafft, von einer älteren Dame und deren Ausfälle gegen eine Gruppe von Schülern die Verbindung zu den Flüchtlingen und zum „Besorgten Bürger herzustellen, das bleibt mir ein Rätsel.
Nicht alle Flüchtlinge sind jung! Was stimmt ist, das sie zahlreich sind, was sehr stark untertrieben ist. Und die Sorgen der Bürger, die kommen wohl von irgendwo her.
Die Sorgen um die eigene Existenz sind nicht erst Ergebnis der Flüchtlinge, sondern sie sind eigentlich stets vorhanden, auch bei mir. Der deutsche Michel und seine Micheline als „Gesamtdeutsches Gut“, damit wischt man auch ganz locker die unterschiedlichen Lebensverhältnisse in unserer Gesellschaft weg.
Wir sind eine so reiche Gesellschaft „Wir schaffen das!“ Das ist diese unverschämte Lüge, die immer wieder verbreitet wird. Und all diejenigen, die spüren, dass sie es sein werden, die es schaffen müssen und nicht diejenigen, die verächtlich auf jeden Bürger herabschauen, der es wagt das anders zu sehen.
Es passiert also nichts anderes, als das sich die Wege kreuzen und die Luft zum Atmen kostet bisher niemanden was. Was allerdings kosten wird ist die medizinische Versorgung, der Unterhalt, Unterkunft und Ausbildung. Und weil unsere Politiker genau wissen, wo man das Geld dafür abzapft, bestimmt nicht dort wo Linke es sich immer wünschen herzuholen, so wird die Verarmung in Deutschland zunehmen.
Sie wird sogar in einem solchem Ausmass zunehmen, was für deutsche Verhältnisse bisher kaum vorstellbar war.
Nu macht das ma nicht so kompliziert, wer die Bankenkrise bewältigt mit zig Milliarden Euro, der schafft es auch so ein paar Refugees zu retten. Wir gründen einfach einen ERRSF (European-Refugee-Rettungs-Fonds), der uns dann die Flüchtlinge einfach abkauft – Problem gelöst!
@Troptard: Geld ist kein Problem: HSH Nordbank soll Steuerzahler 20 Milliarden Euro kosten
Da geht es schließlich ja auch um Arbeitsplätze… 😉
Je suis désolé, eigentlich wollte ich das hier verlinken:
Oh Mann, seit ich den Grafikkartentreiber unter Linux gewechselt habe, bekomme ich Probleme bei der Anzeige und beim Markieren … http://www.welt.de/regionales/hamburg/article146912338/HSH-Nordbank-uebersteigt-jede-Fluechtlingskrise.html
Da haben wieder welche Angst um ihre vom Flüchtling streitig gemachten Kekskrümel…?!
„Was allerdings kosten wird ist die medizinische Versorgung, der Unterhalt, Unterkunft und Ausbildung. Und weil unsere Politiker genau wissen, wo man das Geld dafür abzapft, bestimmt nicht dort wo Linke es sich immer wünschen herzuholen, so wird die Verarmung in Deutschland zunehmen.“
Hui. Kostendenken? „Linker“ Ulitilarismus? Als wenn es für die weiter Verarmung hier als Ausrede verkleideten „Grundes“ wie „Flüchtlinge“ bedürfe. Die Mitte wählt diese Parteien doch. Eben las ich in nem Heise-Forum zur Neuauflage der VDS, es seien ja „nur“ (sic!) 30 Mio. gewesen, die SPD und CDU gewählt hätten – und deshalb „könne von einer Mehrheit keine Rede sein“. So lange niemand begreifen will, dass diese „nur“-Masse das wesentliche Problem darstellt, kann man sich auch mit folgenlosem Gegeifer über deren ähnlich umnachtete Stellvertreter im Parlament zufrieden geben. Mit dieser Bevölkerung ist keine Besserung machbar!
Aber das gilt ja nicht nur hier; auch in Frankreich… Jenes muss sich nicht nur mit syrischen, sondern u. a. auch mit deutschen „Flüchtlingen“ rumschlagen (davon, wie deine Frau im revolutionär veranlagten, liberte-egalite-fraternite-Frankreich fast tagtäglich als „Ausländerin“ / „Deutsche“ angegiftet wird, hast du ja hier schon berichtet). Und was diese Leute den französischen Michél und die Michelle am Ende „kosten“ – fuuuurchtbar…! Interessant, wie (weitgehend freiwillige) Emigranten die (unfreiwillige) Emigration anderer einordnen!
Ich sehe in diesem Text zuvörderst eine öffentliche Überhöhung des eigenen Egos resp. der eigenen ‚Wohlanständigkeit‘.
Der besorgte Bürger – nicht gleichzusetzen mit allzeit gewaltbereiten Minderheiten – dem ich seine Besorgnis nicht durch Apostrophierung und Verballhornung abspreche, sieht sich eben nicht allein durch die vielzählige Präsenz der Flüchtlinge/Asylbewerber bedroht.
Dass der Beschwörungsformel ‚Wir schaffen das‘ gemeinhin nicht geglaubt wird, ist m.E. ein Zeichen von Erkenntnisfähigkeit.
Der Majorität der Bundesbürger ist weitgehend deutlich, wer die Bürde zu schultern oder eben auch die negativen Begleiterscheinungen einer in die Millionen gehenden Integration von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen auszuhalten resp. zu bewältigen hat.
Dass sich dabei Befürchtungen verdichten, genährt durch die sukzessiven Veränderungen der individuellen Lebensverhältnisse, entspricht einer allgemein gültigen Lebenswirklichkeit.
In den medialen Zerrbildern und diversen Internetforen wird gern die zunächst natürliche Distanziertheit gegenüber allem Fremden in massive, verallgemeinernde Anwürfe von Fremdenfeindlichkeit umgedeutet.
Gigantische Umerziehungsprogramme, die in ihren restriktiven, sedierenden und einhegenden Wirkungen eigentlich niemand ernsthaft wollen kann, zeichnen sich ab.
Niemand von uns weiß letztendlich, wohin dieses ‚ambitionierte Projekt‘ zukünftig steuert.
Vorbehalte sind deshalb legitim und nicht vorn vorn herein rechtslastig.
Korrektur
…einer in die Millionen gehenden Integration von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen …
Als lebensfrohe und dankbare Großmutter hörte ich heute eine Predigt, die nicht nur mich die nächsten Wochen begleiten wird .
Neidlos und kritisch können Sie mithören und nachdenken:
Wir schaffen das, klingt schön, wie yes, we can. Nur nimmt Merkel keinerlei Rücksicht auf die Menschen. Sie hat ja auch den griechischen Staatshaushalt saniert, Griechenland hat sogar nun einen Primärüberschuss – nur dass das mit millionenfachem Elend erkauft wird. Deutschland hat nahezu Vollbeschäftigung – um den Preis eines gigantischen Niedriglohnsektors. Wenn sie jetzt wieder was schaffen will, kann einem zu recht Angst und Bange werden.
@ Sledge
„Links“ wählen, tun die jedenfalls nicht…nicht mal denken…kicher… 😉
„Da haben wieder welche Angst um ihre vom Flüchtling streitig gemachten Kekskrümel…?!
Angst habe ich darum nicht, weil ich als Kind bittere Not erlebt habe und weil ich die kenne, wüsste ich auch, wie ich damit in Zukunft lebe. Angst haben müssen wohl mehr diejenigen, die diese Not nicht kennengelernt haben und in dem Glauben leben, dass der Kelch von Not und Elend ihnen selbst nicht gereicht wird.
Das wäre natürlich sehr dumm, weil das, was auch den Deutschen noch bevorsteht, sich bereits vor der eigenen Haustür sehr anschaulich in Südeuropa beobachten lässt.
Und wie Krisenbewältigung für die Masse derjenigen abläuft, die ohnehin schon das Brot der Armut essen müssen, dafür steht doch wohl noch das Beispiel Griechenlands.
Was mir wirklich Angst macht, ist der Zustand der Linken! Einer Linken, die den weltweiten Zerfallsprozess des globalen Kapitalismus nicht ernst nehmen will und immer noch meint, „dass Fieber wäre die Ursache der Krankheit“.
So hat sich die Linke darin erschöpft, Symptome zu behandeln und sich gut dabei zu fühlen, wenn sie Flüchtlinge Willkommen heisst, Suppenküchen betreibt, die Erhöhung von HartziV-Sätzen anmahnt, den Staat auffordert seiner sozialen Verpflichtung nachzukommen und dabei nicht merkt, dass sie damit schon längst unter die Räder des Neoliberalismus geraten ist.
Die Linke ist reaktionär geworden!
Die Verantwortung dem Wähler für die herrschenden Verhältnisse zuzuschreiben ist auch ein ziemlich langweiliges Argument, weil die Stimmabgabe keinerlei Verpflichtung enthält, den Willen des Wählers, sofern er diesen überhaupt noch artikulieren kann, auch umzusetzen.
Was Frankreich betrifft, so findet auch dort, wie wohl überall ,der tägliche Rassismus und Antisemitismus statt. Was meine Frau betrifft, so hat das was mit Futterneid und Konkurrenz unter Commerçanten zu tun. Wenn die Umsätze stark einbrechen, dann wird der gemeinsame und auch geduldete Konkurrent plötzlich zum Gegner oder sogar zum Feind.
Das ist ja auch erreicht worden Konkurrenz, anstelle von Kooperation, auch in den Nischen wird es immer schwerer..
@Troptard: ich denke auch, dass viele Menschen, eigentlich die ganze untere Mittelschicht, unter massiven Existenz- und Abstiegsängsten leiden – und zwar vollkommen zurecht. Die Ängste sind so groß, dass viele sie sich noch nicht mal eingestehen können. Das sind dann wohl die Leute, die hinter pegida herlaufen. Griechenland ist in der Tat das Versuchslabor, wie weit die Schrauben angezogen werden können. Das sind alles düstere Aussichten, denn verängstigte Menschen sind ja die Letzten, die einen vernünftigen Gedanken fassen können.
@helga müller, ich habe keine zeit, mir eine fast 2-stündige predigt anzuhören, auch gefällt es mir nicht, ein video auf einer afd-seite zu verlinken, aber um der freiheit der rede willen tue ich es trotzdem.
@Helga Müller: „eine Predigt, die nicht nur mich die nächsten Wochen begleiten wird“
Wie wahr. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn seit dem 15.10. in Richtung Volksverhetzung.
„Neidlos und kritisch können Sie mithören und nachdenken“
Wie anmaßend. Außer Eugen Drewermann habe ich noch nie einem Pfaffen zugehört. Wozu auch? Denken kann ich selbst und deshalb bin ich mit 14 Jahren darauf gekommen, dass ich mit Kirchen nichts zu tun haben will.
Ach, ich dachte, Helga Müller meinte das ironisch.
@Leselotte: Das kann man selbst bei längeren Texten nicht immer unterscheiden. Siehe Poe’s law.
Wenn ich das erste Mal irgendwo etwas schreibe, dann ist es nicht ratsam, Sarkasmus zu verwenden. Das ist wie im richtigen Leben, wo man auch erst einmal schauen sollte, wie die Leute so drauf sind, denen man eine Botschaft zukommen lassen möchte. Vielleicht wollen die nämlich gar nicht wissen, was man über eine Sache denkt.
Hier etwas derartiges zu posten, lässt für mich nur den Schluss zu, dass sich die Person nicht vorab damit auseinandergesetzt hat, wes Geistes Kinder sich hier mit ihren Schäufelchen in Klaus‘ Sandkasten tummeln könnten.
@R@iner
Mit 14 erst…lächel.. 😉
Also hattest Du Religionsunterricht…stimmts?
@Publicviewer: Mit 14 hätte – zumindest meiner Erinnerung nach – die stundenweise Hirnwäsche für dieses Aufnahmeritual in die evangelische Glaubensgemeinschaft begonnen, nach deren Beendigung die Kinder putzigerweise mit irdischen Geschenken überhäuft werden, falls sie Verwandte besitzen, die a) Geld haben und b) diesen Firlefanz unterstützen.
Ich entschied, dort nicht hinzugehen. Das war sicher ein Fehler, könnte ich doch, so ich mich anders entschieden hätte, ohne Zweifel heute einer der Goldman Sachs-Banker sein, die „das Werk Gottes“ verrichten. Schade eigentlich. Für meinen Geldbeutel meine ich.
@R@iner, @Publicviewer
Wogegen ich mich als 15-jähriger gegen meinen Vater erfolgreich durchsetzen konnte, waren zwei „Heiligtümer“ in unserer Familie/Sippe. Diese Heiligtümer waren für den Nachwuchs eigentlich bindend.
Erstens hatte ich in dem Alter einen Kurs für Gesellschaftstanz zu belegen. War aber nicht besonders schwierig da raus zu kommen, weil mein Vater auch immer gern sein Portemonnaie im Blick hatte.
Schwieriger war es mit dem Berufswunsch, weil ich sowieso keinen eigenen hatte, und nur eine Vorstellung davon, was ich alles nicht werden wollte. Und das war ziemlich viel. Aber das proletarische Selbstverständnis verlangte, in die Fussstapfen meines Vaters zu treten, also Schlosser zu werden.
Den Kampf hätte ich nicht gewonnen, wenn die jüngste Schwester meines Vaters mir nicht zur Seite gestanden hätte. Und nach meinem Studium bin ich ohne Umwege bei einer Bank gelandet, wo ich richtig gut Geld verdient habe.
Wogegen ich mich nicht wehren konnte, war dieser regelmässige Besuch beim Pfarrer zur Vorbereitung auf die Konfirmation. Da lebte auch noch meine Mutter und die war noch eine Nummer härter was Konventionen anbetrifft.
Inzwischen besuche ich auch gerne Kirchen, besonders katholische. Die Bänke sind immer noch hart für’s Sitzfleisch, aber für das Auge wird viel getan. Und wie die ihre verblichenen Bischöfe zur Ansicht ausstellen, nicht in echt, sondern als Nachbildung, danach bin ich immer wieder froh, wenn ich aus diesen Hallen zwischen Leben und Tod entronnen bin.
Völlig OT:
Interview mit Egon W. Kreutzer zum BGE.
Wenn ihr noch Lust habt, Euch am Thema Flüchtlinge abzuarbeiten.
Die Nachdenkseiten haben zu diesem Thema Sarah Wagenknecht und Konstantin Wecker bemüht:
„Lasst die Herzen sprechen!“
Ich gestehe, dass ich mir das weitere Lesen nicht mehr zumuten wollte, weil mir die Fortsetzung der Fortsetzung mich an die ewige Wiederkehr des sozialdemokratischen Mantra erinnert hat.
“ Man muss den Menschen die Ängste davor nehmen, dass sie es sind, die die Lasten der Flüchtlingsintegration schultern mÜssen. Die Politik muss versprechen, dass sie auch die Wohlhabenden an den Lasten beteiligt usw..“
Abgesehen davon, dass die immer noch keinen Fussbreit darüber „Nachdenken“ warum man den Menschen überhaupt erst ihre Ängste nehmen muss und warum ihre sozialdemokratischen Appelle und Hoffnungen auf eine erneuerte Sozialdemokratie beim Publikum nicht so recht ankommen, dazu muss man nicht unbedingt weit in die Geschichte zurückschauen.
Der Schröder hat’s vorgemacht, wie es geht, wenn parlamentarische Linke ihr Herz für den Standort Deutschland entdecken und wie ihr Herz dafür schlägt, dass Überleben in unserer Gesellschaft nur dann Sinn macht, wenn es sich für Standort und Nation als nützlich erweist.
Was für eine verlogene Scheisse…, jetzt auf einmal wieder die Vermögenssteuer und einen höheren Einkommenssteuerspitzensatz zu fordern… alles wegen der Flüchtlinge…???
Kein Wunder warum die rechten Parteien so einen großen Zulauf bekommen… 😦
„Die Luft zum Atmen wird nicht weniger, wenn man sie mit anderen teilt.“ Es geht doch wohl weniger um Luft, sondern vielmehr um Wohnraum, Bildungsstätten und Arbeits-/Einkommensplätzchen.
Mit Zärtlichkeit, Willkommenskultur, Illusionen, Parolen, Verweisen auf eine vollkommen anders gelagerte Nachkriegssituation und wort- und empörungsreicher Ablenkung hin zu gewaltbereiten, xenophoben Minderheiten lässt sich der gegenwärtigen Flüchtlingsproblematik weder beikommen noch lassen sich konstruktive Lösungen ableiten; sondern allenfalls Fehlplanungen, -entscheidungen in Gegenwart und Vergangenheit sowie Überforderung kurzzeitig camouflieren.
Ein Großteil der Bevölkerung, wacher, informierter als in früherer Zeit, traut ihren, sich in nichtssagende Plattitüden und abstruse Vorschläge flüchtenden Volksvertretern nicht mehr uneingeschränkt.
Prognosen, Verlautbarungen von heute erweisen sich bereits morgen als Makulatur.
Die polyphon vorgetragene Phrase: ‚Wir müssen die Flüchtlinge vorrangig in Arbeit bringen, soll Integration gelingen‘ blendet aus, dass wir in Deutschland bereits 6 Millionen Arbeitsuchende mehr schlecht als recht,wie einen Rattenschwanz verwalten, viele Menschen seit Jahren in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt und Fach- und Hilfskräfte unterschiedlicher Branchen zuhauf fortlaufend in die Arbeits- und Perspektivlosigkeit entlassen resp. freigesetzt werden, wie dies heute euphemistisch und zynisch umschrieben wird
Selbst wenn es gelingt, hochgegriffen fünfundzwanzig Prozent der Asylsuchenden als Fach- und Hilfskräfte in Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln resp. zu integrieren, ist dies nur um den Preis der Absenkung aller Sozialstandards für alle habbar.
Solange Politik und Kapital die Menschen rücksichtslos und primär als form- und massenhaft verfügbaren Wertschöpfungsfaktor in einem globalen Wirtschaftsraum begreifen, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung ausweichen, wird niemand, der seiner Sinne mächtig, irgendwelchen Illusionen resp. hehrem Wunschdenken nachhängen.
„Abgesehen davon, dass die immer noch keinen Fussbreit darüber “Nachdenken” warum man den Menschen überhaupt erst ihre Ängste nehmen muss“
Ach, echt? Tun die nicht…!? Überhaupt kein Bisschen? Oder meinst du, dass die nicht dafür sind, einfach die Grenzen dicht zu machen, bis die „Ursachen“ vor Ort evtl. mal geklärt sind…? Das Problem besteht jetzt. Egal, welchen Nutzen es am Ende für die haben wird, die zum obersten Prozent gehören. Warum die Forderung nach höheren Steuern für die Großkopferten falsch sein soll, versteh ich auch nicht – grade du beklagst doch, dass das am Ende wieder nur der „kleine Mann“ bezahlen werden muss…
„Der Schröder hat’s vorgemacht, wie es geht, wenn parlamentarische Linke ihr Herz für den Standort Deutschland entdecken“
Schröder war nie „links“ – wie weit man diese Definition auch fassen mag, um sich künstlich über einen Verrat zu erregen, der angesichts der konsequenten Zustimmung auch nach der Agenda 2010 und anderen Schweinereien zu den Parteien der „Mitte“ von der Mehrheit der Schafe nicht als Solcher empfunden wurde. Auch die SPD war damals nicht links. Nicht mal annähernd – sie war schon damals zerrissen und hatte deshalb eine Troika (Schröder, Scharping, Lafo) als Spitze. Wer die damals gewählt hatte, hatte sich einmal mehr selbst etwas vorgelogen. Ich auch; ich war damals allerdings erst 16. Spätestens in dem Moment, als man Lafontaine und Flassbeck aus dem Finanzministerium gemobbt hatte, war die Sache vollends klar.
Verraten kann sich da doch wirklich nur jemand fühlen, der den Sozen diesen Quark abgekauft hat. Und weil man sich den eigenen Fehler nicht eingestehen will, kloppt man nun um so verbitterter auf die ein, die sich von der SPD einst aus jenen Grünen erst abgespalten haben… Der Linken nun exakt die gleiche Entwicklung vorweg zu unterstellen ist: bequem. Mehr nicht…
So hat halt jeder seine Mantren und Gebetsmühlen…
0 Pingbacks
Archiv
Neueste Kommentare
Blogroll