Gesichter des Krieges

von Joachim Pohl

Was ist, wenn Länder sich befehden, Politiker nicht mehr miteinander
reden
und führen ihre Völker in den Untergang?
Was ist, wenn Kugeln das unschuldige Lachen zerfetzen, Soldaten an
Leib
und Seele schwer verletzen, dass nur die Nacht die Not der Krüppel
leise
verbirgt?
Was ist, wenn Mütter um ihre toten Söhne weinen und die Herrscher in
ihrem
Hass aufeinander sich vereinen, wenn nur noch der nackte Wille zur
Macht
obsiegt?
Was ist mit all den Zivilisten, mit Greisen, Frauen, Kindern,
Nonkonformisten,
wenn die Heiligkeit des Lebens nicht mehr zählt?
Was ist mit all den Generälen, die das grausame Schicksal ihrer
Soldaten wählen,
so dass sie geopfert werden in blutigem Sandkastenspiel?
Was ist mit den eiskalten Machthabern und ihrem ewigen
Propagandagelaber, wenn
in jedem ihrer Worte der Abgrund steckt?
Was ist, wenn die Ausgebluteten sich endlich nach Frieden sehnen,
zwischen
Ruinen müde an geschundenen Wänden lehnen, wird dann schließlich
Ruhe sein nach
all den Opfern?