Es soll geprüft werden, ob längere Texte im Blog, wie Ulli mitteilte, tatsächlich in den Wind geblasen bleiben bzw. im Orkus der Blog-Unterwelt verschwinden – drum bat Klaus mich, einfach mal „irgendeinen Text “ zu kopieren und reinzugeben….
Ich schnappte mir auf dem Notebook flugs unbesehen eine der Textdateien aus den letzten Jahren – ein kleiner Artikel, den ich mal in die online-Bürgerzeitung kassel-zeitung.de setzte….und entdecke gerade, dass das Thema – ins Unreine schreiben oder bedachtsame Äußerungen…- durchaus hierher passt….kannste also drin lassen, Lordofmyheart.
„Ins Unreine
Ein Notizbüchlein, ein Weihnachtsgeschenk, das kostbar wirkt, ein Kugelschreiber, der ebenso chic daherkommt, verleiten mich zu dem Gefühl, ich dürfe keinesfalls unausgegorene, unkostbare lumpige Erstgedanken hinein notieren (oder gar kritzeln).
Früher nannte es sich „ins Unreine schreiben“, wenn erste Notizen noch unbearbeitet aus der „Feder„ flossen. Und einem mit erlesenem Design sich schmückenden Büchlein sollte ich Unreines zumuten? – pfui, nein!
Da fielen mir Klaus Baums Bemerkungen zu Schreiben, Lesen, Hören, Langsamkeit ein…..
Man könne die Menschen, die allesamt gewiss nach vielen Gesichtspunkten sehr verschieden sind, auch danach unterscheiden, in welchem Ausmaß sie „ins Unreine“ gedachte oder geschriebene Worte auf andere loslassen, und wie hoch oder niedrig jeweils der Grad der „Unreinheit“, Unfertigkeit ausfällt.
So sind Vielsprechende (wie ich) in größerer Gefahr, anderen zuviel Unfertiges, nicht zuende Gedachtes zuzumuten, als weniger und langsam sich Äußernde (wie Klaus).
Wobei Langsamkeit größere Bedachtheit zwar ermöglicht, aber nicht garantiert, ebenso wie gesprudelte oder schnell und laut gerufene Äußerungen nicht zwangsläufig unfertig, „im Unreinen“ sein müssen, sondern auch Gedanken referieren könnten, die zu einem anderen Zeitpunkt bereits ausreiften.
Da ist auch die Frage, ob das Unfertige, ins Unreine Gesprochene oder Geschriebene nicht gerade ob der Unfertigkeit Gespräche ermöglichen könnte, die ein sich gemeinsam auf die Suche begeben nach dem Fertigeren beinhalten würden, während die Äußerung von vollkommen Durchdachtem, sozusagen „zum Ende Gedachtem“ andere sprachlos machen kann.
(Ich erinnere mich, wie mein pazifistischer Vater stolzgeschwellt berichtete, er habe mal wieder bei Straßendiskussionen über die Wiederaufrüstung auf der Kasseler Königsstraße einen CDU-Menschen in Grund und Boden diskutiert – „Da wusste der nichts mehr zu sagen“. Nur ein kleines Mädchen hält wegen so etwas den Papa für einen Helden….)
Ganz gewiss hat Bedächtigkeit, hat Langsamkeit große Vorteile, wenn sie zugelassen wird und die Anderen, zu mehr Hurtigkeit Fähigen, zu schätzen wissen, was sie häufig an mehr Substanziellem erlaubt.
Die Ungeduld, die Zuhörende nicht zu zügeln vermögen, kann daran hindern, Schätze zu heben. Das kleine Kind, dem jede Blume, jeder durchs Pflaster dringende Grashalm, jede Pfütze und jeder Kieselstein Entzückensschreie entlockt und Forscherneugier entzündet, kann weggezogen werden, weil es die Großen in der Verfolgung ihrer Ziele bremst. Es kann aber auch bei sich Bremsenden anstoßen, Entzückendes und Entzücken zu entdecken und zu beachten, das ihnen anderenfalls entgangen wäre.
Von schriftlichen Äußerungen nimmt man an, sie seien – da ja schriftlich niedergelegt – per se durchdachter, ausgereifter, nicht „im Unreinen“…doch au weia, werch ein Illtum…
(Achtung, ironisches Zitat, kein Schreibfehler)… im Email- und WhatsApp-Zeitalter !
Wieviel dahingehudelte schriftliche Äußerungen verunwesen heute die Welt beziehungsweise das, was für Viele heutzutage die Welt ist, das Internet….
Der Nachteil beim Empfang von Geschriebenem ist, dass man ihm nur dann entnehmen kann, ob es fix „ins Unreine“ oder mit Bedacht in Ruhe erarbeitet wurde, wenn es handschriftlich daherkommt – ob es flüchtig dahingekritzelt oder ausgeschriebener ist.
Ein getipptes und digital reproduziertes Schriftbild entbehrt jedes Hinweises auf die Geschwindigkeit der Niederschrift. Allein der Inhalt kann etwas darüber verraten – „ins Unreine“ gehudelt oder solide fertig genudelt………
Momo wurde vor den hektischen und zeitdiebischen Grauen Herren gerettet, weil sie mit der Schildkröte gaaaaaanz langsam durch die tobende Stadt schritt und auf diese Weise dem nur in der eigenen Zeitwahrnehmung funktionierenden Blick der Verfolger entging.“
@pentimento
Danke sehr fürs Blümchen. Da er mir selber gefällt (ich würde – wie das immer so ist, nun nach ein paar Jahren, allerdings wieder anders formulieren), ging es bei meiner Bemerkung allein um etwas Scherzhaftes und ein inside-Thema zwischen Klaus und mir (die inhaltliche Ubereinkunft bestand zu Hause, wir lasen es vorher gemeinsam)- ich gehöre nicht zu den Menschen, die vordringlich Bestätigung erwarten, das Teenie-Alter ist lange her – in diesem Fall ging es vordringlich um den Versuch, möglichst dezent zwinkernd auf den unachtsamen, heute weit verbreiteten Stil hinzudeuten , der „ins Unreine“ und ad personam Motzen und verbal Rotzen praktiziert (nun nicht mehr dezent gesagt), der hier des Öfteren einriss und der enorm nervt – den blogbetreiber und mich.
jetzt, wo du es sagst: genauso ist dein kommentar in meiner intuitiven hirnhälfte, angekommen. deswegen wußte ich nicht genau warum. aber die ad hominem bemerkungen haben wohl alle genervt. sie passen einfach nicht hierher. man sollte sie schon aus respekt vor dem herrn des hauses ( und deines herzens) lassen. 😉
Unter anderem:
Thomas Ebermann – 30 Jahre sind genug
Thomas Ebermann rekapituliert die letzten 30 Jahre, kritisiert, beschreibt, ordnet ein und bricht mit jeder falschen Vorstellung eines besseren Deutschlands.
„Heimat ist dort, wo man zuschaut, wenn die Kuh zum Schlachthof geführt wird.“
Es soll geprüft werden, ob längere Texte im Blog, wie Ulli mitteilte, tatsächlich in den Wind geblasen bleiben bzw. im Orkus der Blog-Unterwelt verschwinden – drum bat Klaus mich, einfach mal „irgendeinen Text “ zu kopieren und reinzugeben….
Ich schnappte mir auf dem Notebook flugs unbesehen eine der Textdateien aus den letzten Jahren – ein kleiner Artikel, den ich mal in die online-Bürgerzeitung kassel-zeitung.de setzte….und entdecke gerade, dass das Thema – ins Unreine schreiben oder bedachtsame Äußerungen…- durchaus hierher passt….kannste also drin lassen, Lordofmyheart.
„Ins Unreine
Ein Notizbüchlein, ein Weihnachtsgeschenk, das kostbar wirkt, ein Kugelschreiber, der ebenso chic daherkommt, verleiten mich zu dem Gefühl, ich dürfe keinesfalls unausgegorene, unkostbare lumpige Erstgedanken hinein notieren (oder gar kritzeln).
Früher nannte es sich „ins Unreine schreiben“, wenn erste Notizen noch unbearbeitet aus der „Feder„ flossen. Und einem mit erlesenem Design sich schmückenden Büchlein sollte ich Unreines zumuten? – pfui, nein!
Da fielen mir Klaus Baums Bemerkungen zu Schreiben, Lesen, Hören, Langsamkeit ein…..
Man könne die Menschen, die allesamt gewiss nach vielen Gesichtspunkten sehr verschieden sind, auch danach unterscheiden, in welchem Ausmaß sie „ins Unreine“ gedachte oder geschriebene Worte auf andere loslassen, und wie hoch oder niedrig jeweils der Grad der „Unreinheit“, Unfertigkeit ausfällt.
So sind Vielsprechende (wie ich) in größerer Gefahr, anderen zuviel Unfertiges, nicht zuende Gedachtes zuzumuten, als weniger und langsam sich Äußernde (wie Klaus).
Wobei Langsamkeit größere Bedachtheit zwar ermöglicht, aber nicht garantiert, ebenso wie gesprudelte oder schnell und laut gerufene Äußerungen nicht zwangsläufig unfertig, „im Unreinen“ sein müssen, sondern auch Gedanken referieren könnten, die zu einem anderen Zeitpunkt bereits ausreiften.
Da ist auch die Frage, ob das Unfertige, ins Unreine Gesprochene oder Geschriebene nicht gerade ob der Unfertigkeit Gespräche ermöglichen könnte, die ein sich gemeinsam auf die Suche begeben nach dem Fertigeren beinhalten würden, während die Äußerung von vollkommen Durchdachtem, sozusagen „zum Ende Gedachtem“ andere sprachlos machen kann.
(Ich erinnere mich, wie mein pazifistischer Vater stolzgeschwellt berichtete, er habe mal wieder bei Straßendiskussionen über die Wiederaufrüstung auf der Kasseler Königsstraße einen CDU-Menschen in Grund und Boden diskutiert – „Da wusste der nichts mehr zu sagen“. Nur ein kleines Mädchen hält wegen so etwas den Papa für einen Helden….)
Ganz gewiss hat Bedächtigkeit, hat Langsamkeit große Vorteile, wenn sie zugelassen wird und die Anderen, zu mehr Hurtigkeit Fähigen, zu schätzen wissen, was sie häufig an mehr Substanziellem erlaubt.
Die Ungeduld, die Zuhörende nicht zu zügeln vermögen, kann daran hindern, Schätze zu heben. Das kleine Kind, dem jede Blume, jeder durchs Pflaster dringende Grashalm, jede Pfütze und jeder Kieselstein Entzückensschreie entlockt und Forscherneugier entzündet, kann weggezogen werden, weil es die Großen in der Verfolgung ihrer Ziele bremst. Es kann aber auch bei sich Bremsenden anstoßen, Entzückendes und Entzücken zu entdecken und zu beachten, das ihnen anderenfalls entgangen wäre.
Von schriftlichen Äußerungen nimmt man an, sie seien – da ja schriftlich niedergelegt – per se durchdachter, ausgereifter, nicht „im Unreinen“…doch au weia, werch ein Illtum…
(Achtung, ironisches Zitat, kein Schreibfehler)… im Email- und WhatsApp-Zeitalter !
Wieviel dahingehudelte schriftliche Äußerungen verunwesen heute die Welt beziehungsweise das, was für Viele heutzutage die Welt ist, das Internet….
Der Nachteil beim Empfang von Geschriebenem ist, dass man ihm nur dann entnehmen kann, ob es fix „ins Unreine“ oder mit Bedacht in Ruhe erarbeitet wurde, wenn es handschriftlich daherkommt – ob es flüchtig dahingekritzelt oder ausgeschriebener ist.
Ein getipptes und digital reproduziertes Schriftbild entbehrt jedes Hinweises auf die Geschwindigkeit der Niederschrift. Allein der Inhalt kann etwas darüber verraten – „ins Unreine“ gehudelt oder solide fertig genudelt………
Momo wurde vor den hektischen und zeitdiebischen Grauen Herren gerettet, weil sie mit der Schildkröte gaaaaaanz langsam durch die tobende Stadt schritt und auf diese Weise dem nur in der eigenen Zeitwahrnehmung funktionierenden Blick der Verfolger entging.“
@Ulli, ich habe meine liebe Frau gebeten, von ihrem PC einen längeren Text als Anmerkung hochzuladen. – Und es hat funktioniert.
@ Klaus Baum
Könntest ruhig dazu schreiben, dass Dir der Text gefällt und warum…grummel
vorsicht mit erwartungshaltungen; isnt he already the lordofyourheart? 😉
@DasKleineTeilchen
Gewiss, :-D, Vorsicht ist stets zu begrüßen, speziell bei den weit verbreiteten Neigungen zu humorfreier Rezeption und Projektion
@baumslady
mir gefällt der text, obwohl ich nicht sagen kann, warum.0
we are all together
@pentimento
Danke sehr fürs Blümchen. Da er mir selber gefällt (ich würde – wie das immer so ist, nun nach ein paar Jahren, allerdings wieder anders formulieren), ging es bei meiner Bemerkung allein um etwas Scherzhaftes und ein inside-Thema zwischen Klaus und mir (die inhaltliche Ubereinkunft bestand zu Hause, wir lasen es vorher gemeinsam)- ich gehöre nicht zu den Menschen, die vordringlich Bestätigung erwarten, das Teenie-Alter ist lange her – in diesem Fall ging es vordringlich um den Versuch, möglichst dezent zwinkernd auf den unachtsamen, heute weit verbreiteten Stil hinzudeuten , der „ins Unreine“ und ad personam Motzen und verbal Rotzen praktiziert (nun nicht mehr dezent gesagt), der hier des Öfteren einriss und der enorm nervt – den blogbetreiber und mich.
@baumslady
jetzt, wo du es sagst: genauso ist dein kommentar in meiner intuitiven hirnhälfte, angekommen. deswegen wußte ich nicht genau warum. aber die ad hominem bemerkungen haben wohl alle genervt. sie passen einfach nicht hierher. man sollte sie schon aus respekt vor dem herrn des hauses ( und deines herzens) lassen. 😉
der blogbetreiber hat es anders formuliert. er schrieb nämlich. könnt ihr den scheiss vielleicht mal lassen.
:-))
Neueste Netzperle: https://www.youtube.com/watch?v=EeavoiNuKnc
4 1/2 Stunden Dauer.
Unter anderem:
Thomas Ebermann – 30 Jahre sind genug
Thomas Ebermann rekapituliert die letzten 30 Jahre, kritisiert, beschreibt, ordnet ein und bricht mit jeder falschen Vorstellung eines besseren Deutschlands.
„Heimat ist dort, wo man zuschaut, wenn die Kuh zum Schlachthof geführt wird.“
@ Publicviewer,
überlasse die Bewertung doch bitte denen, die sich die Videos anschauen (wollen). Niemand hat Dich um Deine gebeten.
@ altautonomer,
und Sie dürfen die Person(en) die Sie meinen ruhig direkt beim Namen nennen. Ich mag nicht gern mit dem Mob verglichen werden.
Troptard: Alles gut. Warst nicht gemeint.
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