Bei den offiziellen Erklärungen, die vor Hass geradezu triefen, muss einem speiübel werden. Von Willy Wimmer.
19. April 2022 um 15:28 Ein Artikel von Willy Wimmer
Seit Jahren hat man in Berlin den Eindruck, dass nicht sorgfältige Beratung nach einer freien öffentlichen Diskussion das Regierungshandeln bestimmt. Seit dem geradezu als Putschverhalten auf höchster Ebene empfundenen Handeln der Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel, in Zusammenhang mit der Schutzlosigkeit deutscher Staatsgrenzen seit dem Spätsommer 2015 wird die deutsche Politik von Entscheidungen bestimmt, die eher einem Überfall und auf staatlicher Ebene einem Putsch ähneln als der stolzen, demokratischen Tradition der Bundesrepublik Deutschland zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung Deutschlands.
Das letzte Beispiel dieser unrühmlichen Kette von Entscheidungen sind die Wochenend-Ankündigungen des Bundeskanzlers Scholz, einhundert Milliarden Euro in die deutsche Aufrüstung zu stecken und, an einem anderen Wochenende, wesentlich der Ukraine zwei Milliarden Euro für Waffenzukäufe zur Verfügung zu stellen. Diskussionen über die Gründe für diese Entscheidungen finden nicht statt. Es gibt nur einen Überbietungswettbewerb bestimmter politischer Lager. Dabei kann einem der Bundeskanzler direkt leid tun, weil er bei aller notwendigen Kritik an seinen oben genannten Entscheidungen das letzte deutsche Bollwerk gegen eine direkte deutsche Kriegsbeteiligung am Ukraine-Krieg zu sein scheint. In den internationalen Nachrichtensendern wird, vorzugsweise von ehemaligen hohen NATO-Offizieren, darauf aufmerksam gemacht, dass es keinen Unterschied in der Kriegsbeteiligung ausmache, ob man nun Kampfflugzeuge oder Kampfpanzer der ukrainischen Kriegspartei zur Verfügung stelle. Die Zwangslage und der Druck, die auf den geradezu schmächtigen Schultern des deutschen Bundeskanzlers dabei lagen, konnte man bei seinem Washington-Besuch feststellen, als der amerikanische Präsident dekretierte, wie deutsches Regierungshandeln auszusehen habe.
Eigentlich müsste ein Aufschrei durch eine demokratisch verfasste deutsche Öffentlichkeit gehen, wenn Überlegungen dieser Art anstehen und wie in einem rechtsfernen Gemeinwesen entschieden werden. Man muss dabei allerdings bedenken, in welcher Weise wir in den Mitgliedsstaaten der NATO und auch in den G7 geradezu gleichgeschaltet worden sind. Alleine Antworten auf berechtigte Fragen zu verlangen, ist ein Sakrileg. Noch beim Angriffskrieg der NATO gegen Jugoslawien, beim Afghanistan-Krieg, dem Überfall auf den Irak oder dem Lostreten des syrischen Bürgerkrieges war das anders. Da machten nicht alle Mitgliedsstaaten aus Gründen der offensichtlichen Völkerrechtswidrigkeit amerikanisch-britischen Vorgehens mit. Gerhard Schröder ist dafür durchaus ein Beispiel. Entsprechend gestalteten sich die notwendigen innen- und außenpolitischen Debatten, wie Rumsfeld bei einer Sicherkeitskonferenz in München erleben musste. Jetzt heißt es: “Im Gleichschritt, marsch.” Alle folgen, weil ihr persönliches Schicksal von dieser Gefolgschaftstreue abzuhängen scheint. Die zwangsläufige Folge ist und wird sein, dass ab sofort “Nürnberger Landrecht” für Deutschland gilt. “Mitgefangen” ist eben “mitgehangen”. Damit erst ja keiner aus Deutschland mehr zur Verfügung stehen kann, was eine friedensbezogene Gesprächsfähigkeit zu den Konfliktparteien anbetrifft, sollte man sich das Vorgehen interessierter Kreise gegen den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder ansehen.
Das macht die Lage für Bundeskanzler Scholz noch komplizierter und man sollte nicht erstaunt sein, wenn an einem schönen Frühlingsmorgen die bedingungslose Kapitulation des Bundeskanzlers vor Frau Dr. Strack-Zimmermann aus Düsseldorf aus dem Kanzleramt verlautbart wird. Das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass zwischen der deutschen offiziellen Kriegsbeteiligung und dem heutigen Zustand der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Herr Dr. Rolf Mützenich aus Köln, agiert. Scholz als Bollwerk steht nicht alleine. Dem deutschen Volk sollte jetzt und später klar sein, dass Herr Dr. Mützenich es ist, der nach dem jetzigen Stand der Dinge den dritten Krieg Deutschlands gegen Russland innerhalb von fast 110 Jahren zu verhindern scheint. Nach den Gesetzmäßigkeiten in der NATO dürfte das als misslicher Umstand angesehen werden, zumal in der deutschen Hauptstadt schön längst eine Stimmung wie bei den “Kriegskrediten 1914” vorherrscht.
Gerade jetzt zu Ostern waren Kirchenvertreter zu dem Krieg in der Ukraine so zu vernehmen, wie das für diejenigen gilt, die mitten im Fegefeuer stehen. Sie redeten, wie andere auch, von “Werten”. Das ist oft genug der Aufhänger führender Repräsentanten des offiziellen Europa, sei es Frau Dr. von der Leyen und Herr Borell. Bei ihnen sind Friedensinitiativen Fehlanzeige. Stattdessen schwadronieren sie darüber, dass Entscheidungen auf dem Schlachtfeld gefunden werden müssen. In Moskau und nicht nur dort, muss der Eindruck bestehen, dass sich seit 1945 gerade in dem Land, das seine Wiedervereinigung der Sowjetunion verdankt, wenig oder gar nichts geändert hat. Bei den offiziellen Erklärungen, die vor Hass geradezu triefen, muss einem speiübel werden.
Willy Wimmer, 19. April 2022
Mehr Willi wagen!
Der Mann hat ja so recht mit allem, was er sagt.Und mit der Kapitulation vor FDP Agnes Strick-Schlimmermann rechne ich auch.
Dazu noch die Grünen.Mit Toni Hofreiter wird ausgerechnet der Grüne, der als einziger noch
so aussieht wie ein Grüner, zu einem der übelsten Bellizisten.Vernichtungskrieg wähnt der Toni.
Hofreiter wird übrigens parteiintern und in der Öffentlichkeit dem Linken Flügel zugerechnet.
Mir scheint, der Hofreiter bewirbt sich mit seinem Gezeter und Gehetze um einen Minister-
Posten in einem neuen Kabinett, vielleicht gar in einem Kabinett Friedensreich Merz.
Eine neue Achse Berlin – Kiew.Das ZDF versucht es auch mal subtiler.Vor dem Krieg
galt Kiew als das neue Berlin.Als Beleg dienten Aufnahmen von jungen Menschen in
einem Jazz-Club in Kiew.Ich bin mir sicher, diesen Club gibt es jetzt noch.
Jedem Idioten sollte eigentlich deutlich werden, dass eine fortgesetzte Armierung der Ukraine zu übermäßigem Leid und fortgesetzter, exzessiver Schlächterei führen wird..
Das süffisante Gezwitschere einer Strack-Zimmermann auf die bedachte Replik des SPD Fraktionsvorsitzenden Dr. Rolf Mützenich und das strunzdumme Lamento des Hofreiter, in der ihm wesenhaften einfachen Sprache, sind Beispiele unüberbietbarer, überhand nehmender Blödheit und Kriegsgeilheit.
Die Bundestagsabgeordneten Strack-Zimmermann, Roth und Hofreiter reklamieren einmütig die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine, nachdem sie sich bei ihrem Besuch in der Westukraine ein rudimentäres Bild von der Lage vor Ort gemacht haben.
Der besonnene SPD-Fraktionsvorsitzende Mützenich entgegnet ihnen:
„Unter diesem Eindruck bisher beispiellose Entscheidungen zu fordern, ohne sich selbst verantworten zu müssen, ist falsch, zumal diese weitgehende Konsequenzen für die Sicherheit unseres Landes und die NATO haben könnten.“
Die FDP-Abgeordnete Strack-Zimmermann twittere eilends:
Mützenich gehöre leider zu denen, die die Notwendigkeit der Zeitenwende ihres eigenen Kanzlers weder verstanden haben noch verstehen wollen.
Hofreiter attestiert:“Das Problem ist im Kanzleramt!“
Scholz spreche von Zeitenwende, aber setze sie nicht ausreichend um.
„Und da braucht’s deutlich mehr Führung!“
Wo sind die Parlamentarier, deren Weltsicht nicht am Tellerrand endet?
Putin läßt alle Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine bombadieren, noch bevor sie ausgepackt sind. Unsere Medien hacken so auf dem Mann herum, weil er dem Westen in jeder Beziehung haushoch überlegen ist.
Matthias Bröckers hat auf seinem Blog broeckers.com eine Reihe von guten Artikeln zu diesem Thema veröffentlicht, die lesenswert sind.
Ich fürchte, es gibt sie nicht.
Neulich bin ich aufgewacht,
und wollte sowas von hassen.
Ich hab’s dann aber gelassen.
Weil der,
auf den mein Hass zielte,
selber lahmte und schielte.
.
@Sledgehammer
Mitgefühl kann den Haß besiegen. Jeder Mensch hat irgendwo etwas Armseliges und Trauriges, wofür man ihn bemitleiden möchte, und dann verschwindet der Haß.
Gefühle sind oft schwer auszuhalten. Sie können wie etwas Fremdes, von außen Kommendes sein, das uns im Positivem wie im Negativen ergreifen und überwältigen kann. Kein Wunder, daß sie im antiken Griechenland als Götter verehrt und gefürchtet wurden. Zudem sind sie oft der Grund dafür, daß Menschen nicht allein sein können.
In seiner Erzählung „Der Massenmensch“ beschreibt Edgar Alan Poe einen Menschen, der rastlos von früh bis spät durch die Stadt läuft, und die Nähe von Menschen sucht.
Am Ende heißt es, „Dieser Mensch ist der geborene Massenmensch. Er ist das Urbild der Schuld; er bringt es nicht über sich, allein zu sein.“
Vielen Dank für Deine Anklang findende Betrachtung.
Ich habe zu danken.
Noam Chomsky zum Russland-Ukraine-Konflikt
https://www.pressenza.com/de/2022/03/noam-chomskys-blick-auf-die-ukraine/
https://nationalpost.com/news/world/noam-chomsky-says-the-unvaccinated-should-just-remove-themselves-from-society
chomsky ist janusköpfig
„COME AND SEE“ – ein Antikriegsfilm
Das ist wirklich einer DER Antikriegsfilme.
Wir sind ja dann auch bald wieder soweit.
Ich teile Deine Ansicht.
Neben „Die Brücke“ ist er für mich der Antikriegsfilm, der mich am nachhaltigsten berührt hat.
Ja, stimmt… guter Punkt
Noch’n Film aus dem gleichen Millieu:https://www.imdb.com/title/tt1667354/?ref_=nv_sr_srsg_0
Mal so als Tipp.
Den hatte habe ich gerade gesehen.
This is what we get: https: //tkp.at/2022/05/08/neue-vertragsaenderungen-sollen-who-zur-globalistischen-weltregierung-machen/
This is what we get:https://twitter.com/UndMohn/status/1523257392661934081
https://rumble.com/v140n0y-pandamned-documentary.html
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