Von Ulrich Rippert
5. Dezember 2019

„Früh krümmt sich, was ein Haken werden will“, sagt der Volksmund und formuliert damit recht treffend die zynische Rolle von Juso-Chef Kevin Kühnert. Der verfolgt seine politische Karriere im SPD-Apparat als linker Schwätzer und Feigenblatt der SPD-Rechten.

Vor zwei Jahren war Kühnert als Wortführer der Gegner der Großen Koalition aufgetreten. Jetzt, nachdem die Koalition eine extrem rechte Politik verwirklicht hat und unter Arbeitern verhasster ist denn je zuvor, verteidigt Kühnert die Große Koalition.

In einem langen Interview mit der Rheinischen Post warnt er „vor den Folgen eines vorschnellen Ausstiegs“. „Wer eine Koalition verlässt, gibt einen Teil der Kontrolle aus der Hand“, doziert der Juso-Chef und lobt die Arbeit der Regierung. Wörtlich sagt er: „Auch Kritiker wie ich können nicht bestreiten, dass die inhaltliche Arbeit klar von der SPD dominiert wurde.“

Er wolle auch den Koalitionsvertrag nicht neu verhandeln, sagt Kühnert und behauptet: „Niemand hat das je gefordert.“ Es gebe im Koalitionsvertrag aber eine Revisionsklausel, in der festgeschrieben sei, dass bei veränderten Rahmenbedingungen neue Vorhaben vereinbart werden könnten. „Auf diese Klausel berufen wir uns“, so Kühnert.

Kühnerts Aufruf zur Verteidigung der Großen Koalition ist eine Reaktion auf die Wahl von Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken zu neuen Vorsitzenden der SPD und den SPD-Parteitag am kommenden Wochenende.

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https://www.wsws.org/de/articles/2019/12/05/kueh-d05.html