Auf facebook kursieren Gerüchte, dass die Nato einen Angriffskrieg plant. Ich will es nicht glauben, ich kann es nicht glauben.
Stimmt das überhaupt?
Auf facebook kursieren Gerüchte, dass die Nato einen Angriffskrieg plant. Ich will es nicht glauben, ich kann es nicht glauben.
Stimmt das überhaupt?
Ich tippe Dich (trotz häufiger Bitte, und Ermahnung deinerseits) so lange an, bis Dir die Hutschnur platzt und Du mich kräftig wegschubst. Daraufhin haue ich Dir mit aller Kraft voll in die Fresse. Wer hat angefangen?
Getreten, gebeten und ermahnt wird schon lange. Die Vorgehensweise der Amerikaner (aka NATO) ist auch bekannt. Ob dem eine schriftliche Strategie oder lediglich eine gemeinsame Absicht zugrunde liegt ist danach unerheblich.
Ich glaube nicht, dass die einen Krieg planen. Die Situation scheint mir eher wie in den 80ern, als die USA die SU technologisch und ökonomisch weit abgehängt hatten. Durch den Nato-Doppelbeschluss haben sie dann eine Rüstungsspirale erzwunhen, die letztlich zum Bankrott und Kollaps der SU führte.
Heute scheint mir das ähnlich. Die russische Wirtschaft stellt ja nicht viel dar, es werden wie von einem Dritt-Welt-Land vor allem Bodenschätze (Öl,Gas) exportiert. Weltmarktfähige russische Industrieprodukte gibt es ja kaum, abgesehen vielleicht von Waffen. Beispielsweise durch den Fraking-Boom verliert das russische Gas nun auch noch massiv an Wert. Durch das Säbelrasseln in Osteuropa soll Putin in einen Rüstungswettlauf getrieben werden: So kann er „seinem Volk“ weniger von den ohnehin knappen Gütern und Sozialleistungen zukommen lassen (die teuerste Stadt der Welt ist bekanntlich nicht London oder New York, sondern Moskau). Auf diese Weise will man Putin innenpolitisch destablisieren. Längerfristig gesehen kann das wohl auch funktionieren. Man sollte sich erinnern, dass der russische Präsident laut Verfassung nur zwei Amtsperioden haben darf. Putin hat die russische Demokratie jedoch massiv eingeschränkt und eine Art Neo-Zarismus installiert, vermutlich will er 20 Jahre regieren, freie Presse und ähnliches gibt es kaum noch. Bekanntlich gibt es eine bürgerliche Opposition in Russland, die nur auf ihre Chance wartet.
Allerdings kann diese Strategie sehr wohl schief laufen und zu einem heißen Krieg führen. Diese Gefahr bestand ja auch in den 80ern immer.
Ihr versteht das nicht, gell?
Der Kapitalismus braucht irgendwann den Krieg um zu überleben, denn der Krieg im nahen Osten reicht bald nicht mehr aus um den nötigen Konsum zu gewährleisten, ist also aus rein ökonomischer Sicht einfach umumgänglich.
Es ist ein Automatismus der sich nicht aufhalten lässt, denn die Amis werden an der Doktrin der Spaltung Europas mit der Russen auch weiterhin festhalten.
Es sind nicht die Politiker die das unbedingt möchten sondern der Industrielle-militärische Komplex der sich seit den 50ern in Amerika weiter verselbstständigt hat ud weiter einfordert.
Für Klaus:
Merkels Regierungserklärung zum Nato-Gipfel
„Ein Plädoyer für Militarismus und Krieg“
Eine Bewertung von der WSWS
http://www.wsws.org/de/articles/2016/07/08/bund-j08.html
Die Eskaltionsspirale:
Bisher ist es der USA-EU-Nato stets gelungen, sich immer dichter an die Grenzen zu Russland heranzuschieben, ohne dass dabei Nachteile für das Bündnis entstanden wären. Das ganze läuft jetzt nach dem Motto: Sicherheitslücken schliessen, abschrecken und sich gleichzeitig gesprächsbereit zeigen. Russland wird als potentieller Agressor behandelt.
Für mich sieht es so aus, dass die russische Regierung nicht das ökonomische und militärische Potential hat,
dagegen ernsthaft etwas zu unternehmen.
Wie vor der russischen Haustür, planen die USA auch in Südkorea Raketensysteme zu installieren, die gegen China gerichtet sind.
Bei all dem gibt es zwischen den USA und der EU ( hier insbesondere Deutschland) auch unterschiedliche ökonomische und militärische Interessen. Merkel fährt da wohl (berechnend) zweigleisig.
Als Brandbeschleuniger könnten sich dabei für mich die anhaltende Weltwirtschaftkrise entwicklen, ein weiterer Zerfall der EU mit der Gefahr innereuropäischer Kriegshandlungen und nicht zu vergessen die sog. Falken aus dem politischen Establishment und dem militärischen Komplex.
Für mich gilt zumindest: Wer militärisch so aufrüstet, der ist auch bereit sein Kriegsmaterial einzusetzen.
Lieber troptard, ich danke dir für deine ausführungen.
@Publicviewer 11. Juli 2016 — 12:10
„Ihr versteht das nicht, gell?
Der Kapitalismus braucht irgendwann den Krieg um zu überleben, denn der Krieg im nahen Osten reicht bald nicht mehr aus um den nötigen Konsum zu gewährleisten, ist also aus rein ökonomischer Sicht einfach unumgänglich.“
Ja, die Systemlinken verstehen das nicht bzw. ignorieren, dass die kapitalistische Systemlogik in dieser Weise das Handeln der Individuen bestimmt.
Rosa Luxemburg hat bereits vor über 100 Jahren vergeblich versucht, die Zusammenhänge zwischen Kapitalismus und Imperialismus zu erläutern (-> „Die Akkumulation des Kapitals. Ein Beitrag zur ökonomischen Erklärung des Imperialismus“ (1913)).
Der Kapitalismus benötigt zum Systemerhalt Kapitalakkumulation. Deshalb ergreift er krebsartig alle Bereiche des menschlichen Lebens, nach „außen“ als Imperialismus, nach „innen“ als Faschismus.
Faschismus und Imperialismus sind zwangsläufige Entwicklungsresultate und damit die Zukunft der kapitalistischen Gesellschaft.
Die 68-er-Linken wussten dies.
Aber der heutige linke Mainstream verdrängt und verleugnet die gesellschaftliche Realität. Da sind heute viele Rechte realistischer.
Was hat es mich immer genervt, wenn in der Nachkriegszeit behauptet wurde, man habe nicht gewusst, dass Hitlers Politik in den Krieg führt. Die Wahrheit ist jedoch, dass es unzählige Warnungen gab. Aber sie wollten es nicht wissen.
Das Ziel der NATO ist die imperialistische Ausdehnung, Regime Change und die Unterwerfung Russlands unter die Kapitalakkumulation.
Nichts anderes, als das, was hier mit der Privatisierung der Autobahnen passiert.
Jedoch verhält sich Putin anders als die Schafe hier.
Daher gehen die Herrschenden das Risiko eines Krieges ein.
Aber Russland ist eine Atommacht und könnte durch einen präventiven, lokal begrenzten Atomschlag demonstrieren, dass es dieses Mal – im Gegensatz zu Gorbatschow – nicht zur Kapitulation bereit ist.
Ein geeignetes Ziel für einen Präventivschlag wäre z.B. Berlin. Damit wäre zugleich Deutschland – und die EU – als ökonomischer Konkurrent der USA ausgeschaltet.
Die Herrschenden in den USA würden keinen globalen Nuklearkrieg riskieren mit dem Risiko der eigenen Vernichtung.
So sind die Zusammenhänge und so läuft der Systemprozess ab. Und so ist die Zukunft, wenn kein wirksamer Widerstand gegen diese Politik entsteht.
Man hofft ja, dass der eine oder andere die Zusammenhänge versteht. Deshalb schreibt man.
Lächel …
„Systemlinke“ sind jene, welche nicht die Systemfrage in den Fokus stellen. Man könnte sie auch als „systemblinde Linke“ bezeichnen.
Die wollen die gesellschaftlichen Probleme durch „eine linke Politik“ mit „linken Mehrheiten“ lösen.
Damit beschränken sie sich auf systemimmanente Reformen. Sie halten sich für „Realisten“ und „Pragmatiker“, begreifen aber nicht, dass nicht eine „falsche Politik“, sondern ein „falsches System“ die gesellschaftliche Entwicklung bestimmt.
Dafür typisch: die Sozialdemokratie und deren Remake, die Linkspartei.
@ HWA
Yep… 🙂
Die These ist schon falsch, bzw. die Frage. Die nato plant nicht, sondern sie führt aus, was das us-Kapital beschließt.
😉 😉 😉
Wie so oft hier, keine Analyse sondern einfache Antworten und einen Kommentator HWA, der hier geschickt seine braune Sosse mit linken Phrasen anreichert.
Ich mach mich mal weg hier!
@troptard, hast du meinen dank wahrgenommen, weiter oben in deinem vorletzten beitrag?
Hallo Klaus,
doch das habe ich und hatte mit meinem letzten Kommentar auch nicht die Absicht alle hier über einen Leisten zu schlagen, z..B. auch Ulli nicht.
LG Troptard
@troptard,
Übrigens habe ich eben rolf hochhuth gehört, gesehen, brecht zitierend. er sagte: das große karthago hätte drei kriege geführt. nach dem ersten sei es noch mächtig gewesen; nach dem zweiten ging es ihm noch passabel; nach dem dritten wäre es nicht mehr auffindbar gewesen. sie wird es demnächst deutschland ergehen.
„DEUTSCHLAND VERRECKE“ Diese Vorstellung würde mich ungemein erheitern… 😉
Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten. Bertolt Brecht (1898-1956)
Ich vergaß… lächel: https://www.youtube.com/watch?v=5TLZAaiNiDA
Lieber Klaus Baum. Irgend was läuft schief in Deinem Blog. Ich habe ja die Vermutung es liegt daran, dass Du im Moment selbst weniger Gedanken formulierst und vermehrt auf schlagwortartige Fragen wie oben setzt.
Das Provoziert offensichtlich irgendwelche betriebsblinde Ideologen (wie HWA und Publicviewer) die sich gemüssigt sehen ellenlange stupide Selbstbeweihräucherungsmonolge zu halten wie klug sie doch das Räderwerk der Welt durchblicken.
Als Dante noch den Kopf schmückte habe ich hier lieber gelesen. Hoffen wir mal auf bessere Zeiten voller Inspiration und Zuversicht. Daran mangelt es heute allenthalben.
Liebe Grüße.
HWA und Pub. überlese ich meistens… Bitte nicht irre machen lassen.
@Wolf
Sooo, wie lautet denn dein Vorwurf…hm?
Scheisse, Mann, es ist doch schon was alles eingetreten, vor dem ich schon seit fast 40 Jahren gewarnt habe… 😉
@ Lieselotte
Ach, Du auch noch, aber ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt….. kicher
@Publicviewer
Die Leute sagen offen, dass sie selektiv wahrnehmen und sehen dies
sogar als etwas Positives an.
Sie suchen sich im Markt der Meinungen diejenige aus, die ihnen am angenehmsten ist.
Dies ist das Verführerische am „Think positive!“.
Aber diese Methode des „Think positive!“ führt zu Realitätsverlust. Das ist vergleichbar mit Drogenkonsum.
Es geht nicht um Wahrheit und das Begreifen der Realität, sondern um psychisches Wohlbefinden.
So funktionieren die meisten und immer mehr Menschen. Wenn man in der 68-er-Zeit in eine Gruppe kam, da gab es immer ein paar kritisch-oppositionelle Selbstdenker. Das ist heute die ganz große Ausnahme.
Die Gruppenkommunikation erfolgt meinungskonformistisch. Egal, ob links oder rechts.
Andersdenkende werden etikettiert und in Schubladen gesteckt. Deren Meinung wird ignoriert. Eine kontroverser Diskurs mit Argumenten findet nicht statt. Am liebsten wäre es der meinungskonformen Gruppe, wenn man die oppositionellen Meinungen exkludieren würde. Die bekommen dann das Etikett „Trolle“, „braun“, „narzisstisch“ etc.
Dies alles gehört zum kapitalistischen System. Es produziert qua Sozialisation jene Menschen, die systemkonform funktionieren.
„Positives Denken macht dumm“ (Barbara Ehrenreich).
Der marktkonforme Mensch denkt „positiv“ und optimistisch und handelt dumm.
So wird das System erhalten und Fortschritt verhindert.
Was ich am meisten vermisse ist die Streitkultur, so wie es in der 68er Bewegung angedacht war.
Nächtelang wurde erbittert diskutiert, manchmal auch völlig ohne zu irgendeinem Ergebnis zu kommen, aber wir liefen dann trotzdem am nächsten Tag zusammen zur Demo, gruben die praktischen Blaukopfpflastersteine auf der Bockenheimer zusammen aus, verteilten sie gerecht und dann ging es z.B. gegen Bubis um dann am Abend die verschiedenen Strukturen des Aufbaus unserer neuen Gesellschaft zu erörtern.
Wir hatten nur leider nicht daran gedacht, das die meisten unserer Mitläufer gar keine umfassende Veränderung wollten, nix freie Liebe und Selbsbestimmung und teilhabe an den Betrieben…..NEIN…. die Allermeisten wollten einfach nur etwas mehr Knete haben, um dem Kind zur Kommunion ein größeres Geschenk machen zu können.
Mitsprache und Selbstorganisation in den Betrieben war denen zu kompliziert.
Die wollten geführt werden und werden sie nach 40 Jahren RTL auch, ganz subtil, so, das sie heute sogar meist ganz freiwillig mitgehen, wie die Lämmer zur Schlachtbank.
Wie oft sitze ich mit vermeintlich „kritischen“ Leuten zusammen, die so allem Anschein nach, linkem Gedankengut frönen.
Da geht es dann um Überwachung, „Co Werte“ und den „VW Skandal“, um „Syrien“ und die „Flüchtlinge“ und den „Krieg im nahen Osten“.
Aber dann vernehme ich, das der „böse Putin“ uns keine andere Wahl lässt als „aufzurüsten“….(man beachte die Narrative.;-) und das die Merkel einen guten Job macht und den Frieden sichert und den Flüchtlingen ja so zugetan ist….??????
Nachdem ich dann von Folterknästen der Amis, Nato-Osterweiterung oder „Gladio“ oder auch nur die Beteiligung der Kirchen erwähne, (von 9/11 mal ganz abgesehen), fragen die mich doch ganz ungläubig „wo ich das denn gelesen hätte“?
Da bin ich dann der Miesmacher oder Defätist und wäre extrem und überhaupt geht es uns doch sehr gut….usw.
In aller Regel, war es das dann, die Leute machen zu, sonst müssten sie anfangen sich selbst und ihre eigene Existenz zu hinterfragen.
Um das nochmal zu konkretisieren, ich schildere die Meinung von Intellektuellen und Akademikern, denen ich täglich begegne, denen die sich noch halbwegs Gedanken machen und nicht die, die den ganzen Tag an der Kasse sitzen oder Lager einräumen und abends völlig fertig nach Hause kommen.
So, ich bin dann auch grade mal wider fertig, zurück aus dem Urlaub und schon wieder angepisst…scheisse nochmal…
Die wiederkehrend zu beobachtende, offene wie bemäntelte, wechselseitige Herabwürdigung der Kontrahenten bestärkt mich in der Auffassung, dass persönliche Werte und Überzeugungen nicht im Humus der Besonnenheit wurzeln.
Die Präsenz in diesem Forum wird mir zunehmend vergällt.
@ Sledgehammer
Du forderst also „Besonnenheit“, sehe ich das richtig?
Das klingt nach Merkels „Raute“ und geradezu extrem konformistisch, die sagt das in ganz ähnlicher Weise…nur halt mit Ton… lächel…
ivh sollte den blog einstellen. im übrigen sehe ich das ähnlich wie sledgehammer.
Es ist, als hätten die Zeugen Jehovas, die KPD/ML oder die Marxistischen Gruppen diesen Kommentarbereich gekapert. Deswegen den blog zu schließen, fände ich sehr, sehr schade. Vielleicht sollte Klaus zunächst auf andere Themen, etwa im Bereich und Kunst und Ästhetik ausweichen, vielleicht schreckt das ein bisschen ab. Notfalls sollte man aber auch vor Sperrungen nicht zurückschrecken. Es ist Klaus‘ blog, nicht der dieser Leute…
@ulli, danke für diese unterstützung. es kommt ein beitrag aus dem bereich ästhetik.
Ich freu mich schon auf Ästhetik, denn, Hauptsache es sieht gut aus…;-)
@ Bitte nicht einstellen.
Und danke für den neuesten Beitrag.
😀 Öhm, vergessen, Deinen Namen, lieber Klaus, nach dem Ätt-Zeichen zu schreiben.
@Publicviewer 12. Juli 2016 — 14:05
„Was ich am meisten vermisse ist die Streitkultur…“
Mit diesem Bedürfnis bist Du allerdings völlig falsch hier.
@ Publicviewer
Kontroverse ja, jedoch vorzugsweise sophisticated statt vulgär.
@ Sledgehammer
Edel geht die Welt zugrunde… 😉
Du weißt sicher auch, wer das gesagt hat… lächel
Last not least:
Russland gehört zu Europa.
Ein ellenlanger Text:
Jedes ‚System‘, egal ob kapitalistisch oder anders, lebt von den Wünschen und Hoffnungen, die es erzeugt und gleichsam in Form von Ansprüchen hervorbringt.
Die Neuzeit hat die Hoffnung geerdet. Der Utopist Bloch sagte: „Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“ Darin steckt ein revolutionärer Anspruch, nämlich die Welt und sich selber ohne falsche Versprechen zu erkennen („Ich habe mich nicht“), um sich im Falschen nicht selbst zu genügen, denn erst dann „werden wir“. Das ist ein fortwährender Prozess. Der Wechsel vom „ICH“ zum „WIR“ verrät: Entweder es geht gemeinsam, solidarisch, das Menschenrecht Aller wahrend. Oder es bleibt alles, wie es ist. In ewiger Konkurrenz.
Der Kapitalismus ist nicht geizig, mit seinen Versprechungen. Die Ausgaben für Werbung betrugen 2015 62,5 Milliarden Euro. Das sind nur die als Werbung deklarierten Ausgaben (also nicht etwa Kochsendungen, die das Herz meines Edeka-Krämers höher schlagen lassen). Zum Vergleich: Die Militärausgaben betrugen 2015 35,52 Milliarden. (Quelle: statista)
Militär besorgt den Krieg um’s Dasein, Werbung den Krieg um die Hoffnungen und der immens wichtig.
Warum ist der Krieg um die Hoffnungen so wichtig? – Weil der Kapitalismus (mehr noch der Neoliberalismus) seine Versprechen nicht halten kann. Er muss den Menschen beständig etwas vormachen, um sie bei der Stange zu halten, d.h. in Kauflaune und systembejahend – wo nicht, offenbart sich seine Unterdrückung.
Die bürgerliche Ökonomie kann sich das Wohl aller nicht leisten, sie ist immanent-logisch nicht dazu imstande. Es kann kein gelebtes WIR im Markt geben nur eines jenseits seiner Sphäre. Dafür gibt es im Markt ein WIR der Illusionen. Dem Ersatz, dem alle Teilnehmer notwendig aufsitzen, um nicht irre an ihm zu werden. Um der Illusion von Menschlichkeit willen, wirkt ein ‚Trick‘: Wer kein Gewinner ist, hat selber schuld. Es bedarf Schuldigen: Arbeitslose, Griechen, Muslims, Christen, Schwarze, mal Männer, mal Frauen usw. Der Kapitalismus ist gespickt mit Rassismen und Klassismen. Rassismen sind die Klaviatur des kapitalistischen Erfolgsmodells.
Der Knackpunkt sind nicht die Reichen, sondern es sind die hohlen Versprechungen, die alle Insassen leiten: Der Glaube an Gewinn im Verlorensein, der Glaube an Verschonung in schonungsloser Verwertung, der Glaube ans Recht im Unrecht, der Glaube an den Kompromiss im Zwang, der Glaube an Konkurrenz und ihr Erbarmen, der Glaube an Biomüsli, der Glaube an Parteien, der Glaube an Willy Brandt.
Nur zwei Erläuterungen:
– Der Glaube an den Kompromiss im Zwang: Die Deutschen machten letztes Jahr 1,8 Milliarden Überstunden, die meisten davon unbezahlt.
– Der Glaube an Konkurrenz: 2505 rechtsmotivierte Delikte im Zusammenhang mit der „Unterbringung von Asylbewerbern“ 2014-15.
Beides könnte nicht funktionieren ohne den zugehörigen Glauben.
Ob WIR erst noch werden (Bloch), ist vor allem abhängig vom bewusst werden. Der Entschleierung. Nicht davon, im zugerichteten Konkurrenzkampf zu siegen, um sich als neue Zurichter über andere zu erheben.
@ Reinplatzer
Ein Text der es verdient hätte an exponierter Stelle zu stehen.
Ich bin beeindruckt!
@Sledgehammer, Danke – Schön, dass du dich doch immer wieder hierher in die Unterwelt verirrst.
Die Wolken kübeln heute um die Wette. Die beste Voraussetzung, mich jetzt in meine Leseecke zurückzuziehen und mir die Welt mit ein paar neu erstandenen Flohmarkt-Comics bunt zu machen. 😉 Kein Radio, keine Nachrichten, nur ich und Lucky Luke! Bis nächstens.
@ Reinplatzer
Mit oder ohne Kippe?
@Publicviewer, natürlich mit! Alles andere wäre Stilbruch. Habe hier ’nen schönen kratzigen Jean Barth. Die Fluppen, die ich drehe, sind mindestens genau so krumm wie die von Luke. lol
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